Die Ordination von Mönchen und Nonnen ist im Budhismus von herausragender Bedeutung, sorgt sie doch für den Erhalt und die Sicherung der buddhistischen Gemeinschaft, einem der „Drei großen Schätze“ (Buddha, Lehre, Gemeinschaft) zu denen jeder Buddhist Zuflucht sucht, zu denen er sich bekennt. Sie zählt zu den größten und wichtigsten Riten der buddhistischen Gemeinschaft. Auf persönlicher Ebene bedeutet sie, nach der Vorbereitungszeit durch das Noviziat den definitiven Übergang in ein Leben als buddhistischer Mönch bzw. buddhistische Nonne.
Nach dem Tod Buddhas trug nun die Sangha die Verantwortung für die authentische Überlieferung der Lehre und Regeln des Buddhas über die Generationen hinweg.Somit war eine genaue, „rechtsgültige“ Festlegung und Durchführung der Ordination von großer Bedeutung. Die dazu aufgestellten Vorschriften sind Teil des Vinaya-Pitaka, dem „Korb der Mönchszucht“, einem der drei Teile des buddhistischen Kanons, der - wenn auch Jahrhunderte nach dem Hinscheiden des Buddha - noch in der Frühzeit des Buddhismus ausgeformt und schriftlich niedergelegt wurde.
Im Chinesischen wird die buddhistische Ordination von Mönchen und Nonnen „Erhalt der Regeln“ (受戒 shou jie) oder „Weitergabe der Regeln“ (传戒 chuan jie) genannt. Im allgemeinen findet sie im Rahmen der „Dhama-Versammlung zur Weitergabe der großen Regeln der drei Plattformen“ oder "Dharma-Versmmlung zur Übermittlung der großen Regeln der drei Altare" (传授三坛大戒法会 chuanshou san tan da jie fahui ) statt, in deren Verlauf die Novizen-Regeln, die Mönchs- oder Nonnen-Regeln und die Bodhisattva-Gebote weitergegeben werden. Nur mit dieser in der Zeit der Ming-Dynastie eingeführten „dreifachen Ordination“ erhält man in China die Anerkennung als vollordinierter Mönch bzw. als vollordinierte Nonne.
Vollordinierte Mönche sind bei Zeremonien an der gelben Haiqing und der gelben bzw. roten Kesa zu erkennen. Im Tempelalltag tragen sie den kurzen gelben Arbeitsanzug.